Der Hund hat den Angelhaken und die Leine gefressen

Quelle des Titelbildes: elements.envato.com

 

Angelausrüstung hat oft einen Fischgeruch, der für manche Hunde äußerst attraktiv ist. Es kommt oft vor, dass der Hund einen Teil der Angelausrüstung frisst. In diesem Fall handelte es sich um einen Haken und eine Leine.

Wie hat es angefangen und was ist passiert?

Die Besitzerin der fünfjährigen Hündin Lilly rief die Notaufnahme an, dass der Hund offenbar einen Haken aus der Angeltasche ihres Mannes gefressen habe. Aber sie konnte es nicht mit Sicherheit sagen. Das Weibchen war ansonsten aktiv und zeigte keine klinischen Symptome.

Wie sind wir vorgegangen?

Da Angelhaken aus Metall bestehen, das auf Röntgenbildern sehr gut zu erkennen ist, raten wir Besitzern, zunächst ein Röntgenbild anfertigen zu lassen.

Das Fehlen klinischer Probleme ist keine Garantie dafür, dass der Haken nicht verschluckt wurde. Seine scharfe Spitze kann fast überall haften – in der Zunge, der Speiseröhre, dem Magen und dem Darm. Das Warten lohnt sich möglicherweise nicht.

Röntgen

Auf dem Bild sehen wir einen Metallhaken im Magen.

Quelle: Anna Šrenková

Was kommt als nächstes?

Jetzt wissen wir, dass Lilly den Angelhaken tatsächlich gefressen hat – er liegt in ihrem Magen. In einer solchen Situation gibt es zwei Szenarien:

1) Der Haken geht problemlos durch und der Hund kackt ihn aus

2) Der Haken bleibt im Magen oder Darm stecken und muss entfernt werden

Die Wahrscheinlichkeit, wie es im konkreten Fall sein wird, lässt sich nicht berechnen.

Die Gewissheit besteht darin, den Haken aus dem Magen zu entfernen. Wie? Auch hier haben wir zwei Möglichkeiten:

1) endoskopisch

2) chirurgisch.

Vom Erbrechen raten wir in einem solchen Fall ab – beim Durchdringen besteht Verletzungsgefahr durch einen spitzen Haken.

 

Die Gefahren von Angelhaken

Der Haken selbst ist scharf und kann stechen. Eine zusätzliche Komplikation ist das Vorhandensein eines Rückholpunkts – wir können die Haken nicht mit einem einfachen Zug (z. B. mit einem Endoskop) herausziehen. Ein weiteres Risiko ist das Vorhandensein einer Angelschnur – der Darm kann sich daran verfangen und anschließend reißen.

Wie ist es ausgegangen?

Die Besitzer beschlossen, den Haken endoskopisch aus dem Magen zu entfernen. Sie wurden gewarnt, dass dies nicht immer möglich sein wird (siehe unten) und in einem solchen Fall eine chirurgische Lösung erforderlich sein wird.

Lilly hatte Glück mit ihrem Unglück – der Haken steckte nicht in der Magenwand, er lag einfach darin. Mit Hilfe einer winzigen Pinzette gelang es, es inklusive der Angelschnur innerhalb von etwa 10 Minuten endoskopisch aus dem Magen zu ziehen.

Nach dem Erwachen aus der Narkose ging Lilly wieder nach Hause – ohne Folgen, ohne Medikamente.

 

Endoskopie oder Operation?

Die endoskopische Entfernung von Fremdkörpern bietet viele Vorteile: schnell, kostengünstiger als eine Operation und vor allem ohne Schnitt und anschließender langer Genesung.

Allerdings hat es auch seine Grenzen, einige Fremdkörper kann ich nicht entfernen, insbesondere:

Zu große Gegenstände (z. B. ein Stofftier, das den Inhalt des Magens ausgesaugt hat und Hunderte von Gramm wiegt – die Zange, die durch das Endoskop geführt wird, ist sehr empfindlich, außerdem passt eine solche Größe nicht durch die Verengung zwischen Magen und Magen). der Speiseröhre).

Schwer zu greifende Gegenstände – solche mit glatter Oberfläche, die beim Versuch, einen festen Halt zu finden, rutschen/springen. Neben Zangen gibt es jedoch auch spezielle Greifbecher.

Endoskopisch erreichen wir nur den Magen und den Anfangsabschnitt des Dünndarms, was darüber hinausgeht, bleibt endoskopisch unerreichbar.

Wenn der Haken in der Schleimhaut stecken bleibt und mit einer Rückholspitze ausgestattet ist, ist es uns aufgrund der begrenzten Manövrierfläche des Hakens nicht möglich, den Haken in den richtigen Winkel zu bringen und herauszuziehen.

Es ist immer sinnvoll, den Fremdkörper endoskopisch zu entfernen und so das Tier vor einer möglichen Operation zu bewahren. Im Falle eines Misserfolgs wird es in einer Narkose operativ entfernt.

Wie Sie vorgehen, wenn Ihr Tier etwas frisst, was es nicht essen sollte, verraten wir Ihnen im Artikel: Fremdkörper, der Hund hat etwas gefressen.

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