Akutes blutiges Durchfallsyndrom (AHDS, früher HGE)

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Die Abkürzung AHDS (akutes hämorrhagisches Diarrhoe-Syndrom), früher HGE (hämorrhagische Gastroenteritis), ist eine Bezeichnung für den Zustand schnell einsetzenden blutigen Durchfalls und Erbrechens. Der genaue Ursprung dieser Krankheit ist noch unbekannt.

 

Ursachen

Wie oben erwähnt, ist die zugrunde liegende Ursache dieser Krankheit nicht vollständig geklärt. Besprochen wird der Einfluss von Bakterien und deren Toxinen (insbesondere Clostridium), Virusinfektionen, mikrobieller Dysbiose und abnormalen Immunreaktionen. Auch der Einfluss von Stress, Hyperaktivität und der Zusammenhang mit Schneeessen ist möglich.

 

Bakterien kommen häufig im Darm und im Stuhl vor. Ihr Nachweis durch einen Rektalabstrich hat keinerlei diagnostischen Wert.

 

Klinische Symptome

In den meisten Fällen erscheint es zuerst Erbrechen, gefolgt von Durchfall. Blut kann zu Beginn vorhanden sein oder später auftreten. Es sind nicht nur ein paar Tropfen Blut, sondern blutiges Erbrochenes oder Stuhl, wie Sie auf dem Bild sehen können. Begleitende Symptome können Übelkeit sein, Essen verweigern wessen Schmerz Bauch. Große Flüssigkeitsverluste durch Erbrechen und Durchfall führen zu einer schnellen Dehydrierung.

Autor: uveterinarky.cz

Diagnose

Da wir die genaue auslösende Ursache nicht kennen, gibt es auch keinen verlässlichen Test. Ähnlich wie bei der Epilepsie handelt es sich hierbei um eine sogenannte Ausschlussdiagnose – es gilt also, alle anderen möglichen Ursachen auszuschließen, die sich durch blutigen Durchfall und Erbrechen äußern können. Alle Gründe finden Sie im Artikel: Blut im Stuhl bei Hunden und Katzen. Grundlage ist daher eine vollständige klinische Untersuchung Bluttest und bildgebende Diagnostik (Ultraschall, Röntgen). Bei Bedarf können Blutgerinnung, Bauchspeicheldrüse, Leber oder Nebennierenfunktion getestet werden.

 

Risiken

Wenn Flüssigkeitsverluste nicht ausgeglichen werden, kann es zu Kreislaufversagen und Tod aufgrund einer unzureichenden Durchblutung lebenswichtiger Organe kommen. Gleichzeitig besteht die Gefahr, dass Bakterien über die gebrochene Darmwand ins Blut gelangen und es zu einer Blutvergiftung (Sepsis) kommt. Aus diesem Grund ist es immer notwendig, einen Hund mit dieser Diagnose engmaschig zu überwachen, idealerweise währenddessen Krankenhausaufenthalt.

 

Therapie, Behandlung

So beängstigend die Situation auch aussieht, in den allermeisten Fällen reicht eine sogenannte symptomatische Therapie aus. Die Flüssigkeitszufuhr erfolgt durch intravenöse Infusion. Gleichzeitig verabreichen wir Medikamente gegen Übelkeit, also Medikamente zur Verbesserung der Darmperistaltik (Motilität). Es ist sehr wichtig, mit einer schnellen Ernährung zu beginnen. Verweigert der Patient die Nahrungsaufnahme, wird diese über eine Sonde verabreicht. Zur Unterstützung der Darmflora können wir Probiotika verabreichen. Wir greifen nur dann zu Antibiotika, wenn wir den Verdacht haben, dass Bakterien über die Darmwand übertragen werden.

 

Da die bakterielle Ursache dieser Erkrankung nicht nachgewiesen ist, besteht in den allermeisten Fällen keine Notwendigkeit für eine antibiotische Behandlung.

 

Häufig gestellte Fragen und Fehler:

Bei blutigem Durchfall sind immer Antibiotika nötig. Das ist nicht der Fall, wie Studien mit Hunderten von Hunden belegen.

 

Braucht der Hund eine Bluttransfusion? NEIN. Obwohl Stuhl und Erbrochenes wie reines Blut aussehen, ist der Blutgehalt tatsächlich sehr gering.

 

Warum verzichten wir auf Antibiotika? In der heutigen Situation kämpfen wir mit ihrer übermäßigen Nutzung, auch wenn sie nicht nötig ist. Dies kann zur Entstehung bakterieller Resistenzen führen – d. Die Bakterien gewöhnen sich an das Produkt und reagieren dann nicht mehr darauf, das Antibiotikum zerstört immer die Darmflora, die eine Schlüsselrolle für das reibungslose Funktionieren des Darms spielt.

 

Ist ein Krankenhausaufenthalt notwendig? In den meisten Fällen ja, insbesondere um die Infusionstherapie und die Patientenüberwachung sicherzustellen.

 

Ist der Aufguss ein Ersatz für die Ernährung, wenn das Tier nicht fressen möchte? NEIN. Obwohl es verschiedene Lösungen mit Vitaminen und Aminosäuren gibt, ersetzen diese keineswegs eine ausreichende Ernährung. Bei Übelkeit empfehle ich keine Zwangsernährung. Die ideale Lösung besteht darin, eine dünne Kunststoffsonde durch das Nasenloch in die Speiseröhre einzuführen.

 

Warum können wir zu Hause nicht selbst einen Aufguss verabreichen? Einerseits besteht das Risiko einer Reihe von Komplikationen mit der Kanüle in der Vene, der Hauptgrund liegt in diesem Fall jedoch in der möglichen Anpassung der Infusionsmenge. Wie oben erwähnt, besteht bei diesen Patienten das Risiko eines schnellen Flüssigkeitsverlusts, der wieder aufgefüllt werden muss. Gleichzeitig besteht die Gefahr einer Überdosierung und dadurch z.B. einer Staunässe in der Lunge. Während des Krankenhausaufenthaltes wird der Patient regelmäßig kontrolliert – Puls, Schleimhäute, Blutdruck, Menge des Flüssigkeitsverlustes und die Menge der verabreichten Flüssigkeiten werden daran angepasst.

 

 

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