Verstopfung bei Hunden und Katzen

Quelle des Eröffnungsbildes: Anna Šrenková

Was ist Verstopfung und wie erkennen wir sie?

Unter Verstopfung oder Obstipation versteht man einen Zustand, bei dem ein Tier seinen Stuhlgang nicht absetzen kann. Oft geht eine Verstopfung einher durch Vergrößerung der Bauchhöhle, Schmerz und erfolglose Stuhlgangsversuche, wobei das Tier eine typische Stuhlhaltung einnimmt. Es darf nur eine geringe Menge Kot ausgeschieden werden, der meist trocken, mit Schleim bedeckt oder sogar frisch ist Blut. Verstopfung geht manchmal mit „Schlitten“ (Reiben des Anus am Boden) einher. In schwereren und länger andauernden Fällen ist das Tier apathisch, erbricht Und verweigert Essen.

Dies ist ein nicht zu unterschätzendes Symptom. In manchen Fällen handelt es sich nur um ein Ernährungsproblem und wir können die Situation zu Hause mit eigener Hilfe lösen, in anderen Fällen kann die Unfähigkeit zum Stuhlgang auf ein sehr ernstes Problem hinweisen. Daher ist es ratsam, bezüglich der jeweiligen Erkrankung immer einen Tierarzt zu konsultieren.

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Wann ist Stuhlmangel normal?

In vielen Situationen ist es normal, dass ein Tier längere Zeit keinen Stuhlgang hat. Dies sind hauptsächlich die folgenden Staaten Erbrechen, Durchfall, oder Hunger, wenn der Verdauungstrakt leer ist und die Stuhlproduktion stark reduziert ist. In einer solchen Situation ist es normal, dass das Tier zwei bis drei Tage lang keinen Stuhlgang hat. Anästhesie (Narkose), eine Operation oder verschiedene Medikamente können die Passage der Nahrung durch den Verdauungstrakt verlangsamen, was dazu führt, dass kein Stuhl mehr vorhanden ist.

Was sind die Ursachen für Verstopfung?

  1. Falsche Ernährung

Das Füttern von Knochen oder anderen unverdaulichen Stoffen (bei Katzen Haare, sogenannte Trichobezoare) kann zu einem Darmverschluss und nachfolgender Verstopfung führen. Es muss nicht nur um Essen gehen, sondern auch um etwas fremdes Objekt (Kastanie, Walnuss, Spielzeug). Gleichzeitig begünstigt eine unzureichende Flüssigkeitsaufnahme die Austrocknung und Verhärtung des Stuhls im Darm. In einem solchen Fall handelt es sich häufig um einen lebensbedrohlichen Zustand, da die Gefahr eines Darmdurchbruchs und einer anschließenden Blutvergiftung besteht.

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  1. Bewegungsmangel

Die Bewegung des gesamten Körpers trägt zur korrekten Bewegung (Peristaltik) des Verdauungstraktes bei. Wir sind mit dieser Situation bei Patienten mit Bewegungsschwierigkeiten konfrontiert, Übergewicht oder Patienten nach einer Operation. Ein weiterer Grund für den fehlenden Stuhlgang kann das psychische Problem des Hundes sein, seinen Stuhlgang in einer ungeeigneten Umgebung zu verrichten, oder die Unfähigkeit, eine typische Haltung einzunehmen (z. B. aufgrund von Gelenkschmerzen).

 

  1. Prostatakrankheit

Im Gegensatz zum Menschen äußern sich Probleme mit der Prostata beim Hund nicht durch häufigeres Wasserlassen, sondern durch eine Verhärtung. Die benigne Prostatahyperplasie ist eine gutartige, hormonell bedingte Erkrankung der Prostata, von der die meisten nicht kastrierten älteren Hunde betroffen sind. Die vergrößerte Prostata komprimiert dann den letzten Darmabschnitt und verhindert eine ausreichende Entleerung. Übermäßiger Druck kann sogar zur Bildung führen Dammhernien, der sich als Knoten neben dem Anus manifestiert.

  1. Tumor- oder entzündliche Erkrankungen des Darms und Enddarms, inkl Analbeutel
  2. Parasiten im Verdauungstrakt
  3. Beckenfrakturen
  4. Schilddrüsenerkrankung
  5. Mineralisches Ungleichgewicht

Verstopfung bei Katzen (Megacolon, Trichobezoar)

Megakolon

Megakolon ist eine Erkrankung des Dickdarms (Kolon), die vor allem bei Katzen auftritt und durch eine extreme Dilatation (Dehnung), Ansammlung von Kot und die Unfähigkeit zum Stuhlgang gekennzeichnet ist. Die normale Passage der Nahrung durch den Verdauungstrakt dauert 12–24 Stunden. Bei Katzen mit Megakolon ist es deutlich verlängert. Es gibt mehrere Ursachen für diese Erkrankung, meist ist sie jedoch nicht bekannt (sogenanntes idiopathisches Megakolon). Eine aktuelle chronische Nierenerkrankung kann die gesamte Situation verschlimmern, da sie zu Dehydrierung führt.

Quelle: Anna Šrenková

Trichobezoare

Trichobezoare sind Haarknäuel, die sich im Verdauungstrakt bilden und Magenreizungen und anschließendes Erbrechen sowie einen Darmverschluss mit Verstopfung verursachen können. Vor allem bei Langhaarkatzen stoßen wir auf dieses Problem. Vorbeugung ist die Gabe eines Mittels zur Haarauflösung (z. B. Bezopet-Paste) und das regelmäßige Kämmen des Fells.

Diagnose eines Patienten mit Verstopfung

Ziel ist es, die Ursache der Verstopfung herauszufinden. Grundlage ist eine klinische Untersuchung inklusive einer gründlichen rektalen Untersuchung. An Röntgen Wir werden den gesamten Verdauungstrakt darstellen, um seinen Inhalt zu bestimmen. Eine Obstruktion durch Knochen ist in der Regel sehr gut zu erkennen. Mit der Ultraschalluntersuchung können wir vor allem die Prostata, ggf. weitere Bauchorgane beurteilen. Eine Blutuntersuchung zeigt ein Mineralstoffungleichgewicht oder eine hormonelle Erkrankung. Die Therapie richtet sich nach der Ursache.

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Wie kann man zu Hause gegen Verstopfung helfen?

Ich empfehle, Verstopfung zu Hause zu lösen nur nach Rücksprache der Zustand Ihres Tieres mit einem Arzt. In manchen Fällen können diese Tipps für das Tier riskant sein. Z.B. Die Verabreichung eines Abführmittels an einen durch Knochen blockierten Hund kann seinen Zustand sehr schnell verschlechtern und zu einem Darmdurchbruch führen.

  1. Abführende Verabreichung: optimalerweise Lactulose-Zuckersirup (rezeptfrei in der Apotheke erhältlich), Leinsamensud, Joghurt, Paraffinöl oder Fischöl.

Bei kleinen Tieren kann die Gabe größerer Fettmengen zur Folge haben Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis)

  1. Ausreichende Bewegung bewegt auch den Verdauungstrakt, Zufuhr ausreichender Flüssigkeitsmengen
  2. Speziell bei Langhaarkatzen eine Paste zum Auflösen der Haare geben (z.B. Bezopet)

 

Vorbeugen ist jedoch das Beste: Füttern Sie mit Qualitätsfutter, vermeiden Sie Knochen, insbesondere wenn das Tier nicht daran gewöhnt ist, halten Sie das Tier in guter Verfassung, sorgen Sie für ausreichend Bewegung und pflegen Sie das Fell.

 

 

 

 

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