Lungenödem: Wasser in der Lunge

Lungenödeme bei Hunden sind eine schwerwiegende Erkrankung, die für Ihr Haustier lebensbedrohlich sein kann. Dabei handelt es sich um die Ansammlung von Flüssigkeit in der Lunge – daher der populäre Name „Wasser in der Lunge“. Dieser Zustand führt zu Atembeschwerden und Sauerstoffmangel.

Lungenödeme können kardiogenen (vom Herzen ausgehenden) oder nicht kardiogenen Ursprungs sein.

Mechanismus des Lungenödems

Kardiogenes Lungenödem

Ein kardiogenes Lungenödem wird durch Probleme im Herzen verursacht, die dazu führen, dass das Herz nicht mehr in der Lage ist, Blut effektiv zu pumpen. Dadurch entsteht ein erhöhter Druck in den Lungengefäßen und Kapillaren, was wiederum zum Austreten von Flüssigkeit in die Lungenbläschen führt. Zu den häufigsten kardiogenen Ursachen für Lungenödeme bei Hunden gehören: Herzkrankheit, wie Kardiomyopathie und Klappeninsuffizienz.

Röntgenbild eines Hundes mit deutlich vergrößertem Herzen und kardiogenem Lungenödem

Nicht kardiogenes Lungenödem

Von einem nicht-kardiogenen Lungenödem spricht man, wenn Flüssigkeit in die Lunge gelangt und kein direkter Zusammenhang mit einer Herzinsuffizienz besteht. Dies kann durch eine Vielzahl von Bedingungen verursacht werden, wie zum Beispiel:

  • Lungenentzündung: Eine Entzündung des Lungengewebes kann zu einer erhöhten Gefäßpermeabilität und einem Flüssigkeitsaustritt führen.
  • Allergische Reaktionen: Eine allergische Reaktion auf Substanzen wie Pollen kann zu einem Lungenödem führen.
  • Reizstoffe beim Einatmen: Das Einatmen giftiger Substanzen oder reizender Chemikalien kann Lungenschäden und Ödeme verursachen.
  • Eingeatmeter Fremdkörper verursacht Atemwegsobstruktion: Durch einen ähnlichen Mechanismus kommt es auch dann zu Lungenödemen, wenn man an einem Halsband hängt
  • Stromschlag oder Vipernbiss 
  • Neurogenes Lungenödem: Es tritt zum Beispiel auf als Folge von epileptisch Beschlagnahme

Klinische Anzeichen eines Lungenödems

Klinische Anzeichen eines Lungenödems bei einem Hund können sein:

  • Verstopfung: Das Tier atmet schwerfällig, die Bauchmuskulatur ist stark an der Atmung beteiligt
  • Schnelles Atmen: Die normale Atemfrequenz beträgt bis zu 40 Atemzüge pro Minute
  • Unlust, sich zu bewegen bzw hinlegen: Wir erleben oft, dass ein ersticktes Tier sich nicht hinlegen möchte und seinen Hals ungewöhnlich streckt
  • Erhöhte Angst a Stress: Das Tier kann nervös sein und sogar panisches Verhalten zeigen
  • Bläuliche Schleimhäute: Durch Sauerstoffmangel kann es zur sogenannten Zyanose kommen
  • Husten mit rosa Schaum: Beim Husten kann ein Hund oder eine Katze rosafarbenen Schaum aushusten, was ein Zeichen für Flüssigkeit in der Lunge ist.
  • Kollaps, Synkope: Sauerstoffmangel kann auch zu einer vorübergehenden Bewusstlosigkeit – Synkope – führen

Diagnose und Behandlung

Wenn Sie ein Lungenödem bei Ihrem Hund oder Ihrer Katze vermuten, ist es wichtig, so schnell wie möglich einen Tierarzt aufzusuchen. Eine schnelle Diagnose und Behandlung sind der Schlüssel zur Rettung eines Lebens.

  1. Erste Hilfe zu Hause: Wenn Ihr Tier die oben beschriebenen klinischen Symptome zeigt, bringen Sie es sofort in einen kühlen Raum und vermeiden Sie körperliche Aktivität. Stress minimieren.
  2. Diagnose: Der Tierarzt führt eine grundlegende klinische Untersuchung durch, bei der er ein Problem mit der Atmung feststellt und durch Auskultation ungewöhnliche Geräusche (Knistern) in der Lunge feststellen kann. In den meisten Fällen empfehlen sie weitere Untersuchungen wie z Röntgen Brusthöhle oder Ultraschall. Wenn das Tier jedoch wirklich erstickt ist, kann jede weitere Behandlung den Zustand noch verschlimmern. Deshalb besteht die erste Hilfe beim Tierarzt oft darin, den Patienten zu beruhigen (mittels Medikamenten) und ihn in eine Sauerstoffbox zu legen.
  3. Therapie: Die Behandlung richtet sich nach der Ursache des Ödems. Bei einem kardiogenen Lungenödem können Medikamente zur Unterstützung der Herzfunktion und -entwässerung (Furosemid) eingesetzt werden.

 

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